Saatgut muss bio und samenfest sein – Bezugsquellen gibt es hier


Jungpflanzen_a_kleinZum Handwerkszeug von uns Küchengärtnern gehört auch eine gute Saatgut-Bank. Einerseits ziehen wir uns manche Samen selber, weil es spannend zu beobachten ist, ob was draus wird. Andererseits gehört Saatgut achtsam ausgewählt, nämlich auf Sortenreinheit geachtet.

Ich vermeide Hybride, also Saatgut, das sich nicht weiter vermehren lässt. Weil züchterisch so manipuliert, dass die Pflanze quasi Selbstmord begeht. Ihre Samen, „Nachkommen“, unfruchtbar sind. Damit entsteht Abhängigkeit zu Saatgutproduzenten. Auch jegliches genmanipuliertes Saatgut ist zu vermeiden, sondern alten und regional angepassten Sorten ist der Vorzug zu geben.

Deswegen wähle ich samenfestes und weiter vermehrbares Saatgut, welches biologisch produziert wurde. Auf der Suche nach Bezugsquellen dazu fand ich auf Facebook einen Link zur Gemeinschaft „Besserwelt“. Dort gibt es eine Liste an Saatgutproduzenten, bei denen man als naturnaher bio-Küchengärtner seine Samen bestellen kann. Außerdem ist es jetzt höchste Zeit zum Bestellen für Saatgut, weil die Anzucht nun im Februar für manche Sorten schon beginnt.

In eigener Sache will ich hier noch erwähnen: Tägliche Küchengarten-Tipps und Neuigkeiten aller Art gibt es übrigens auch auf der Facebook Seite „Gutes aus dem Küchengarten“.  Einen lieben Dank auch an die mühevolle Arbeit von Besserwelt, dass ihr mir eure Liste zur Veröffentlichung hier freigegeben habt! Und ich möchte euch, liebe Küchengärtner, auch dazu ermuntern, diese Liste an Bezugsquellen ebenfalls weiter zu geben.

 

www.arche-noah.at

www.biogartenversand.de

www.biogartenladen.de

www.dreschflegel-saatgut.de

www.bingenheimer-saatgut.de

www.vern.de

www.kraeutergarten-storch.de/

www.prospecierara.ch

http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/

http://www.raritätengärtnereimanfredhans.de/

http://www.zollinger-samen.ch/de/

http://www.freie-saaten.org/

http://www.reinsaat.co.at/

http://www.biosaatgut.eu

http://www.bio-saatgut.de/

http://www.culinaris-saatgut.de/home/

http://waldhof.steiner-institut.de/vertrieb.html

http://www.garten-des-lebens.de/gemuese-und-saatgut/

http://www.gruenertiger.de/www.samenfest.at/

http://bioseeds.bplaced.net/Shop/

www.magicgardenseeds.de (nicht bio zertifiziert, aber samenfeste, hybridfreie, gentechnikfreie „Ursorten“ und kein Zusammenhang mit Saatgutkonzernen erkennbar)

http://www.saatgut-vielfalt.de/ (nicht bio zertifiziert, allerdings ziehen sie ihr Saatgut selbst und haben haufenweise tolle Heil- und Wildkräuter) sehr empfehlenswert!!

http://waldgarten.wordpress.com/

http://www.tomatenparadies.gmxhome.de/html/hofladen.html (sehr liebevolle „Tomatenseite“ viele Sorten, nicht biozertifiziert, aber ohne Gentechnik und kein F1 und sicherlich auch keine Konzernware, zusätzlich führen sie Brennesselpulver und Ackerschachtelhalmkonzentrat)

http://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=10&t=77 hier gibt es weiterführende Links zu verschiedenen Saatgutanbietern beispielsweise auch  italienischer Sorten oder spezialisiert auf Kartoffelsorten usw.

Liste als pdf zu Bezugsquellen von Biosaatgut des Naturschutzbundes  http://www.bn-muenchen.de/…/Bezugsquellen_fuer_Biosaatgut.p…

Über AW

Autorin. Reisende. neugieriger Mensch, Küchengärtnerin im Zivilberuf Lehrbeauftragte, Dozentin, Fachlektorat und Fachauthoring für eLearnings und Schulbuch
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2 Antworten zu Saatgut muss bio und samenfest sein – Bezugsquellen gibt es hier

  1. Melanie schreibt:

    Ich möchte hier nur noch mal klarstellen, dass Hybride nicht grundsätzlich schlecht sind. Bei Hybriden geht es vor allem darum den Heterosiseffekt für sich zu nutzen. Das heißt, dass aus zwei „Eltern“-Genpoolen ein noch besserer Nachkommen entsteht. Wenn die Nachkommen wieder gekreuzt werden, dann sehen sie nur aus wie Ihre Eltern. Somit zerstören sich sich nicht selbst und die Nachkommen sind durchaus fruchtbar. Diese werden auch nur bedingt genmanipuliert hergestellt. Meistens werden von einem Elternteil, dass sowohl männlich, als auch weiblich sind, MECHANISCH ein Geschlecht entnommen.

    • Angelika Wohofsky schreibt:

      Vielen Dank für die Information.

      Was heißt aber „durchaus fruchtbar“? Hier dazu: „Das bedeutet, dass aus der F1-Generation meistens kein Saatgut für die nachfolgende Kultur gewonnen werden kann, sondern zu diesem Zweck wieder auf die beiden Inzucht-Elternlinien zurückgegriffen werden muss. Der Nachbau, und damit die Entwicklung von hofeigenen Sorten, ist mit modernen Hybriden, deren Elternlinien in den Labors großer Saatgutkonzerne unter Verschluss gehalten werden, stark eingeschränkt und meist nicht möglich, was einem „eingebauten“ Sortenschutz gleichkommt.“ (Schrot und Korn). Die Doktorin Vandana Shiva (Ökofeministin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises) bezichtigt diesbezüglich die Saatgutkonzerne eines bewussten, strategischen Vorgehens zur Kontrolle der 50 wichtigsten (=profitreichsten) Nutzpflanzen der Erde.

      Man muss immer fragen, wer profitiert von Hybriden? Das sind wohl nur die Saatgutkonzerne, die ein Interesse daran haben, über das Saatgut zu verfügen (siehe Film „We feed the World“). Wer nicht selbst nachzüchten kann, ist auf das Angebot der Saatgutproduzenten angewiesen. Dieses Angebot konzentriert sich auf wenige Sorten, weil diese nach Marktpotenzial und dem höchsten zu erwartenden Profit ausgewählt werden. Dazu gab es im Rahmen der Saatgutverordnung einen kritischen Beitrag in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, weil die Saatgutverordnung ebendiese Einschränkung der Vielfalt an Kulturpflanzen verursacht. Direkt von dieser Einschränkung betroffen sind Kleingärtner.
      Wer würde von Biosaatgut profitieren? Die vielen kleinen Züchter tun das und die Natur, die Artenvielfalt bliebe erhalten, Robustheit und Angepasstheit an kleinregionale Boden- und Klimaverhältnisse. Also kein großer Reiber für Konzerne.

      Interessant erscheint mir auch die Einseitigkeit des Wikipedia-Artikels über Hybridsaatgut. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, das sei das Tollste, Modernste und Beste. Und es gibt keinen Verweis auf die Alternative, nämlich Biosaatgut. Im Biosaatgut-Artikel von Wikipedia steht jedoch der Link zum Hybridsaatgut, als Alternative zu Bio. Das ist selektive Information zugunsten von Hybrid.

      Zum Biosaatgut ist noch zu sagen, dass es besser an die örtlichen klimatischen Gegebenheiten angepasst ist und damit auch über Nährstoffeffizienz und Ertragsstabilität verfügt. Hybride sind auf EINMALIGE ErtragsMAXIMIERUNG gezüchtet, sodass sie den Produktionsbedingungen (Normgrößen für Verpackung etc.) entsprechen und in möglichst hoher Zahl an möglichst vielen Orten in gleicher Form produziert werden können.
      Eine Profit orientierte Gemüse- und Obstproduktion unterliegt Effizienzkriterien, die nur darauf abzielen, soviel wie möglich aus einer Aussaat zum exakt richtigen Zeitpunkt in exakter Größe etc. herauszuholen. Nachweislich bleibt nämlich rund 30 Prozent an gewachsenen Gemüsen und Obst noch am Feld oder Baum liegen oder hängen, weil es falsch gewachsen ist, es zur falschen Zeit reifte und damit zur falschen Zeit auf den Markt käme, oder in die genormten Verpackungsgrößen nicht passt. Hybridsaatgut versucht dieses Problem des Profitverlustes in den Griff zu bekommen. Das Gemüse muss den Gesetzen des Marktes „gehorchen“. Und weil es das von sich aus nicht tut, sorgt der Mensch im Labor mittels Züchtung dafür.

      Das Argument, man würde bei Hybridsaatgut auf Agrochemikalien verzichten, kann nicht stehen gelassen werden, wenn „High-Tech-Hybriden beispielsweise mit dem Pflanzengift Colchyzin behandelt“ werden, und das bereits im Labor! (siehe Schrot und Korn Artikel!) Cholchyzin = hochgiftig, verhindert Zellteilungsprozesse.

      Frei von Gifteinsatz Saatgut zu züchten funktioniert auf „altmodische Art“ durch Selektion und Kreuzung. Dieser Weg nimmt halt mehr Zeit in Anspruch (bis zu 20 Pflanzengenerationen), bis das gewünschte Ergebnis vorliegt. Und das ist wohl das Hauptargument für Hybridzüchtungen in einer Zeit und Gesellschaft, die unter permanentem Zeit- und Erfolgsdruck steht und die Profitmaximierung der ErtragsSTABILITÄT vorzieht. Hybride sind sofort verfügbar.

      Klar, Hybridsaatgut für sich ist nicht pauschal zu verurteilen. Es muss aber die Intention dahinter berücksichtigt werden, wer zu welchem Zweck Hybride produziert. Es ist eine Sache der Weltanschauung, und Hybridsaatgut verträgt sich nicht mit naturnaher biologischer Küchengartlerei.

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